Impulse zum Leben

Zeugnisse von Ordensfrauen bei der Fronleichnamsfeier in Berlin 

Im Gespräch - Sr. Angelika, Fr. Laurien-Kehnen, Sr. Annette Fleischhauer und Sr. Margit Forster

Gelebte Ökumene - Erzbischof Heiner Koch...

... und Bischof Dröge erstmals gemeinsam bei einer Fronleichnamsfeier.

Mitglieder der Ghanaischen Gemeinde bei der Gabenprozession

Während der Prozession geben Ordensfrauen aus Berlin ein Zeugnis - Erfahrungen mit Gefangenen, Opfern von Menschenhandel und Frauen in Lebenskrisen werden hörbar.

Sr. Angelika lässt uns am Heilungsweg einer vom Leben gekrümmten Frau teilhaben.

Der Berliner Gendarmenmarkt ist gut gefüllt...

...mittendrin auch die Missionsärztlichen Schwestern.

Die Fronleichnamsfeier endet mit dem sakramenten Segen...

... für unsere Stadt und Region und die Menschen, die hier leben.

Zur Fronleichnamsfeier des Erzbistums Berlin auf dem Gendarmenmarkt in Berlins Mitte gaben Menschen aus den verschiedensten Gruppen innerhalb der Kirchen ein buntes Bild des Glaubens.

In diesem Jahr trugen besonders Ordensfrauen durch ihr Zeugnis bei, Orte von heilender Präsenz sichtbar zu machen und auf Frauen hinzuweisen, die mit ihrem persönlichen Schicksal in unserer Gesellschaft meist verborgen bleiben: Frauen im Gefängnis, Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution und Frauen in Lebenskrisen.

 

Sr. Angelika Kollacks spricht über ihre Erfahrungen in der Lebensberatungsstelle der Missionsärztlichen Schwestern in Berlin-Hellersdorf:

 

"Was krümmt die Frau, die bedrückt in unsere Beratungsstelle der Missionsärztlichen Schwestern in Hellersdorf kommt? Was ist ihre Realität? Was bringt sie für einen Rucksack mit? Ist sie sogar leiblich vor Trauer und Kummer gekrümmt? Wie fühlt sie sich, weil sie äußerlich oder innerlich nicht gerade stehen kann?

 

Ich bin einfach präsent und sehe sie. Dass sie hier Halt und Unterstützung sucht, ist ein Impuls zum Leben. Ihr Leid hat viele Ursachen: sie ist als Frau diskriminiert, unterdrückt durch Menschen und Strukturen. Ihr Körper spricht und ich versuche als Musiktherapeutin, zunächst in einer eigenen Sprache durch Töne und Musik Kontakt zu ihr aufzunehmen. Sie spürt die Schwingung und auch die Zuwendung. Wir sprechen auch über ihr Problem… ihre Geschichte als Opfer. Im (körperlichen) Leid öffnet das Leben aber auch Räume…mühsam und langsam richtet sie sich auf.

 

Ich habe Respekt vor dieser Frau. Sie schließt sich an ihre Selbstheilungskräfte an. Das ist mir heilig. Auch in ihrem Widerstand gegen Unrecht ist etwas Heiliges: ihre Lebenskraft setzt sich durch. Der Prozess, dies geschehen zu lassen, ist für mich wesentlich: da geschieht Heilung. Sie bekommt Kontakt zu sich und zu etwas Unaussprechlichem: sie erfährt Leben inmitten ihrer Verwundbarkeit.“

 

Erstmalig nahm auch der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Dr. Markus Dröge an der Fronleichnamsfeier teil und sprach ein Grußwort.