Erna Stocker-Waldhuber MMS

Geboren wurde ich im Jahr 1933 – in Thal-Assling Osttirol, Österreich – als Älteste von acht Geschwistern, 1939 Ausbruch des 2. Weltkrieges.

Nach Abschluss der Volksschule und Besuch einer Landwirtschaftlichen Haushaltschule, folgte eine 3jährige Ausbildung in Krankenpflege (Innsbruck, Nordtirol) mit abschließendem Diplom.

Die Sehnsucht, meine krankenpflegerischen Kenntnisse in der Dritten Welt einzusetzen wurden durch den Abschluss der Krankenpflege Ausbildung aktueller. Nach längerer Überlegung bin ich dann 1961 in die Gemeinschaft der Missionärztlichen Schwestern in Gelsenkirchen, NRW, eingetreten.

Meiner ersten Profess folgten zwei Jahre in England zum Sprachstudium und die Ausbildung zur Hebamme als Vorbereitung für meinen Einsatz in der Dritten Welt. 1967 reiste ich aus nach Äthiopien, um beim Aufbau eines Krankenhauses in Attat in der Guraghe Provinz mitzuhelfen und dort als Krankenschwester und Hebamme zu arbeiten.

Bis zu unserem Kommen hatten die Menschen in dieser Region nur eine minimale medizinische Versorgung. Die Not war groß, so war auch das Vertrauen der dort lebenden Menschen in unsere Arbeit. 1969 legte ich die ewige Profess in der Gemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern in Addis Abeba, Äthiopien, ab.

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland in 1981 folgte der Einsatz als Gemeindekrankenschwester in einer Caritas Sozialstation in Essen. Zwischendurch gab es zwei Kurzeinsätze in Afrika - mit dem Malteserhilfsdienst in Äthiopien während der Unruhen zwischen Eritrea und Äthiopien und mit CARE im Kongo zur Zeit des Völkermordes.

Nun lebe und wohne ich seit 30 Jahren in Essen-Rüttenscheid. Meine Aufgaben bestanden und bestehen hauptsächlich mit der Kommunität in der Begleitung und Pflege unserer alternden Schwestern, die Betreuung des Distriktarchivs und die interne Buchführung. Ehrenamtlich beteilige ich mich in unserer Kirchengemeinde St. Ludgerus. Zurückblickend bin ich dankbar für meine bereichernden Erfahrungen in Äthiopien und Deutschland. Es ist in meiner Natur, dort anzupacken, wo ich gebraucht werde.