Michaela Bank MMS

 

„Vor dir steht die leere Schale meiner Sehnsucht“

Dieser Gedanke der hl. Mechthild hat mich immer wieder herausgefordert eine Suchende zu bleiben. Ich bin 1966 bei den Missionsärztlichen Schwestern in Essen eingetreten. Neben ordensinternen Aufgaben habe ich mich gemeinsam mit Frauen auf die Suche nach einer Spiritualität gemacht, die der Seele Heimat schenkt. Nach meiner Rückkehr aus Peru - eine Zeit, die unauslöschliche Spuren in meinem Herzen hinterlassen hat - habe ich 1992 gemeinsam mit Angelika in Ostberlin neue Wurzeln geschlagen.

Im Stadtteil Marzahn-Hellersdorf haben wir eine Lebensberatungsstelle für Frauen. Dort begleite ich Frauen als Logotherapeutin und Psychotherapeutin in Existenzanalyse durch ihre Lebenskrisen. Über 90% der Frauen, die unsere Beratungsstelle aufsuchen, haben keinen Bezug zur Religion oder zur Kirche.

Aber auch in ihnen brennt eine Sehnsucht nach einer Quelle, die sie stärkt. Gemeinsam zu suchen, bleibt die tägliche Herausforderung.

Auch im Einsatz als Notfallseelsorgerin komme ich immer wieder in Kontakt mit Menschen, die durch eine plötzliche Krise den Boden verloren haben. Die tägliche Herausforderung zu versuchen, in einem "atheistischen Umfeld" eine heilende Präsenz unseres menschgewordenen Gottes zu sein, hat mein Leben und meine Spiritualität in den letzten 19 Jahren sehr geprägt.

Durch meine Tätigkeit als Geistlich-Theologische Begleiterin komme ich auch hier in Berlin mit Frauen in Kontakt, die auf der Suche nach einer lebendigen Spiritualität sind. Immer mehr wird unsere kleine Gemeinschaft zu einem Ort, wo wir gemeinsam versuchen, aus einer inneren Mitte heraus uns für die Mitmenschen zu engagieren. Die innere Wirklichkeit des Wohnens Gottes in uns, braucht konkretes Tun.

Aber auch die Tätigkeit im Bereich der Finanzen zählt immer noch zu meinem Hobby - sei es als Distrikt-Treasurer; als Koordinatorin für die Geldanlagen im Society-Pensions-Fond oder im Management Board des Erzbistums. Die tägliche Erfahrung einer zunehmenden Verarmung in unserer Stadt bleibt eine ständige Herausforderung für mein Engagement im Bereich „sozialer Gerechtigkeit“.