Unsere Mission heute

In unserer Zeit sehen wir drei übergeordnete Bereiche unserer heilen­den Mission, die wir als global erleben: 

  • Klimagerechtigkeit, 
  • Migration und 
  • eine inklusive, barrierefreie und interdisziplinäre Gesundheits­fürsorge für alle.

Wir erleben, dass diese Bereiche eng miteinander verwoben sind und setzen uns als Schwestern und Assoziierte Mitglieder an vielen Orten und in ver­schiedenen Professionen dafür ein.

 

Missionsfelder in unserer Gemeinschaft:

Medizinisches Engagement

„Das Unmögliche von heute ist die Arbeit von morgen.“

So war es auch 1993, als ich in der Elisabeth-Straßenambulanz (ESA) in Frankfurt/Main startete. Seither hat sich viel getan in der medizinisch pflegerischen Versorgung Wohnungsloser. Viele von ihnen sind psychisch krank und verwahrlost. Heute arbeiten vier MMS gemeinsam mit anderen in der ESA mit Menschen am Rande. Sie stoßen dabei auf viel ohne Krankenversicherungsschutz oder Sozialleistungen, denen der Weg in eine medizinische Regelversorgung verwehrt ist. Pro Jahr finden über 1400 Kranke in der ESA Hilfe, Tendenz steigend!

MMS in Frankfurt und Duisburg antworten mit neuen Projekten auf die vielen Geflüchteten und Migrant:innen aus Süd-Ost-Europa und mischen sich ein auf kommunaler und bundesweiter Ebene. „Gesundheit für alle“, eine nachhaltige Entwicklung, bleibt das Ziel.

Sr. Dr. Maria Goetzens, Frankfurt/Main

Teilhabe für Menschen mit Behinderung

„Wenn ich mit meinem schwerstbehinderten Sohn zum Gemeindefest komme, meiden mich viele.“
„Ich der Kirche fühlen sich einige von meiner Tochter gestört, weil sie Laute ausstößt.“
„Ich komme nicht, weil es keine Induktionsschleife gibt.“
Solche Sätze höre ich als Missionsärztliche Schwester, die im Bereich mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen arbeitet.

Inspiriert von Anna Dengels „Feuer und Flamme“-Sein liegt mir am Herzen: Menschen sind kostbar, einfach weil es sie gibt. Jede und jeder hat wunderbare Gaben, wenn ich den Menschen ganzheitlich anschaue. Heilung bedeutet hier auf Augenhöhe die andere Person mit ihrem Potential wahrzunehmen, mich für gerechte Teilhabe in Kirche und Gesellschaft zu engagieren, gemeinsam neue Strukturen und Räume zu ermöglichen. Da erlebe ich Anna Dengel als gute Wegbegleiterin.

Sr. Monika Ballani, Berlin

Sorge um die Erde

Ein wesentlicher Teil meiner Mission ist die Arbeit mit den beiden indigenen Völkern der Awajún und Wampis im Amazonasgebiet Perus. Denn ihr Lebensgebiet ist zunehmend durch Großprojekte zur Ausbeutung von Erdölquellen, Gold, Edelhölzern etc. bedroht.

Indigene Völker verstehen alles als miteinander verbunden. Sie haben uns viel zu sagen mit ihrem ganzheitlichen Verständnis von der Welt als einem großen komplexen Beziehungsgefüge. Zu unserer heilenden Mission gehört wesentlich, die Klage der Erde und die Klage der Armen zu hören und im Glauben an den Gott des Lebens in tätiger Liebe darauf zu antworten.

Im Sinne der Option für die Armen und in der Sorge um die Erde engagiere ich mich gemeinsam mit den Indigenen, Mitschwestern, Assoziierten und vielen anderen dafür, dass die Rechte indigener Völker respektiert und dem zerstörerischen Raubbau im Amazonasgebiet Einhalt geboten wird – zum wohl der Indigenen, des globalen Klimas und der Menschheit weltweit.

Sr. Birgit Weiler, Peru

Medizinische Beratung für Geflüchtete

Viele Menschen haben aufgrund von Notlagen ihre Heimat verlassen. Sie möchten eine Lebensgrundlage für sich und ihre Familien in unserem Land aufbauen.

Anna Dengel sagt: „Wir müssen uns den Nöten anpassen, die Nöte werden sich nicht uns anpassen. Wir dürfen uns niemals scheuen uns zu ändern, falls nötig.“

Dies ließ uns neue Schwerpunkte setzen: Sr. Karin arbeitet im Projekt der Caritas „Gesundheitsberatung für Geflüchtete“ daran, diesen Menschen mit Hilfe von Übersetzer:innen, Ärzt:innen und Therapeuti:innen adäquate medizinische Versorgung zu ermöglichen.

Sr. Karin Knötig, Frankfurt/Main

Seelsorge

"Was ist eigentlich ihre Aufgabe als Seelsorgerin?", werde ich manchmal gefragt. Die Evangelien der Osterzeit erhellen mir kostbare Aspekte:

Sich einfach dazu gesellen, wie Jesus es bei den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus tut, die enttäuscht und entmutigt nach Hause zurückkehren. Den Kontakt suchen, absichtslos – fragen, hören, tiefer hören, miteinander zu verstehen suchen … oft lange Wege, auf denen Vertrauen wächst, Menschen wieder zu brennen beginnen für das Leben.

Die Wunde berühren wie Thomas – achtsame Momente, in denen Heilung geschehen kann. Es bedarf einer Haltung des Vertrauens in Jesu Zusage „Friede sein mit euch.“ Belieben und Aushalten – im Dunkeln und in der Angst. Auch da, wo scheinbar nichts geschieht, wächst das Samenkorn Frieden.

Sr. Beate Harst, Bottrop

Seniorenpastoral

Wenn lange Jahre in das Land der Einschränkungen und Gebrechen verweisen, betreten ältere Menschen trotz langer Lebenserfahrung einen neuen Weg. 

Gewöhnlich unvorbereitet, denn diese Erfahrung hat man vorher noch nicht gemacht. Einen Menschen an der Seite zu haben, der unterstützt und den Überblick bewahrt, ist jetzt ein kostbares Gut.

Vertrauen ist der Grundstein dieser Arbeit und hilft, sich einzustellen auf das Unausweichliche: Dass die Zukunft immer kürzer wird. Auch dieser Abschnitt kann ein erstaunlich froher und bereichernder Weg werden, denn es geht darum, sich dem Geheimnis des eigenen Lebens zu stellen und den Morgen zu erwarten, an dem ganz neues Leben beginnt.

Sr. Maria Hohenadl, Essen

Gesichter unserer Gemeinschaft

Sr. Nichola Lovett, London

... hat mit 94 Jahren ein neues Ehrenamt begonnen

... strickt leidenschafltich gern für Waisenkinder in Uganda

... singt im "Big Chorus" in der Londoner Royal Albert Hall