Kulmasa in Ghana

Obwohl Ghana zu den demokratischen Ländern in Afrika zählt, dessen Wirtschaft wächst, ist der Wohlstand im Land sehr ungleich verteilt. Während städtische Regionen wir Accra oder Kumasi vom Aufschwung profitieren, gehen strukturschwache Regionen oft leer aus. Armut, Mangelernährung in der Trockenzeit und Ausbeutung durch traditionelle feudale Strukturen bestimmen in den ländlichen Regionen Ghanas oft das Leben der Menschen.

Der Norden Ghanas

Kulmasa im Norden Ghanas ist einer der Orte, in der die Lebensqualität aus diesen Gründen gering ist. Die Analphabetismus-Rate liegt über 70% und das nächste Krankenhaus in Wa ist 50 km entfernt, zu weit für die Bevölkerung vor Ort. Auffallend ist die hohe Anzahl von Kindern mit Behinderungen, was vermutlich durch Mangelernährung während der Schwangerschaft und fehlende Vorsorgemöglichkeiten für Frauen zu erklären ist.

Der Anfang des Projekts

Im Jahr 2020 kamen die Missionsärztlichen Schwestern in die Savannah-Region, ein Jahr später starteten Schwester Rita Amponsaa und ihre Mitschwestern ein Gesundheitsprogramm, besonders für Schwangere, mangelernährte Kinder, ältere Menschen sowie für Menschen mit Behinderungen.

Anfangs erreichten ihr aufsuchender Dienst und mobile Sprechstunden die Menschen dort, wo sie lebten. Kurse zu gesunder Ernährung und nachhaltigem Landbau ergänzten den ganzheitlichen Ansatz und werden weiter fortgeführt.

Einmal im Monat kommt Sr. Ursula Maier, Kinderneurologin, zusammen mit ihrem Team aus Techiman, um vor allem Kinder zu behandeln, die Behinderungen haben oder an Epilepsie leiden. Die Autofahrt von Techiman nach Kulmasa dauert aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse fast acht Stunden.

Sr. Ursula Maier ist Kinderneurologin und kommt regelmäßig zur Sprechstunde nach Kulmasa.

Anfangs behandelte sie ihre kleinen Patienten noch unter freiem Himmel.

Mittlerweile kann sie dies in den neuen Klinikräumen tun.

Bis Juli 2023 haben rund 5000 Menschen die Gesundheitsversorgung in Anspruch genommen, wurden untersucht und bei Bedarf von den Mitarbeitenden des mittlerweile kleinen Gesundheitsteams behandelt und gepflegt.

Einige ältere Patienten hatten zuvor noch nie eine medizinische Versorgung in Anspruch genommen, aber Schwester Rita berichtet, dass sie nun regelmäßige Blutdruckmessungen und andere Gesundheitschecks durch das Team zu schätzen wissen. Viele schwangere Frauen trauen sich nun, zur Schwangerenvorsorge zu gehen, und sind bereit, zu einer medizinisch betreuten Entbindung in die Ambulanz zu kommen, anstatt zu Hause zu entbinden. 

Der Ort liegt an der Nord-Süd-Hauptstraße der Region, so dass auch immer mehr Notfallpatienten in die Ambulanz gebracht werden, die bis dahin nur über drei Betten verfügte. Schnell wurde klar, dass die bisherige Ambulanz den Bedarf nicht mehr decken kann.

Der Neubau: Holy Family Poliklinik

Mit Hilfe vieler Spendengelder und dem Projektpartner Mission Aachen konnte im September 2024 der erste Teil der „Holy Family Polyclinic“ eingeweiht werden. Die neue Poliklinik wird in mehreren Phasen gebaut. Im Endausbau soll sie eine Kapazität von 50 Betten haben und ca. 5000 Haushalte versorgen.

Schon jetzt stehen diagnostische Geräte wie z.B. Ultraschall zur Verfügung, ein Labor und eine Apotheke sowie ein kleiner OP, der für Kaiserschnitte und kleinere chirurgische Eingriffe genutzt werden kann. Es soll auch ein Krankenwagen angeschafft werden, der die sichere Überweisung von Patienten in größere Einrichtungen wie das regionale Krankenhaus in Wa ermöglicht.

Das Team von Schwester Rita, das 2021 mit nur sechs Fachleuten begann, ist inzwischen auf mehr als 40 Mitarbeitende aus allen Berufsgruppen angewachsen. Es hat neben der medizinischen Kompetenz auch eine Richtlinie zur Chancengleichheit erarbeitet, um sicherzustellen, dass niemand aus Gründen der Diskriminierung abgewiesen wird.

Die Ausstattung der neuen Poliklinik wird erst durch die Spenden vieler Partner*innen ermöglicht. Mit Ihrer Hilfe können wir den Bau zusätzlicher Gebäude unterstützen, wie z. B. einer Wäscherei und der dringend benötigten Unterkünfte für einen Teil des medizinischen Personals, das in der Klinik arbeitet und von weit her kommt.

Das Team in Kulmasa ist weiter auf finanzielle Hilfe angewiesen:

  • für die Bereitstellung medizinischer Geräte
     
  • für den Ausbau von Solarenergie
     
  • für die Installation von IT-Systemen
     
  • für den Kauf eines Krankenwagens
     
  • für den Bau von Unterkünften für Mitarbeitende aus der Region

Am Einweihungstag waren Menschen aus der ganzen Region gekommen, um die Eröffnung „ihrer Klinik“ zu feiern.

Einweihung der Klinik - HIER geht es zur Bildergalerie

Gemeinsam mit den Menschen in Kulmasa setzen sich unsere Schwestern und das Team der Poliklinik ein, um die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und Gesundheit und Heilung zu fördern.

(*Name geändert)

Wenn Sie unsere Schwestern in Kulmasa unterstützen wollen, freuen wir uns über Ihre Spende!

Bank im Bistum Essen
IBAN DE40 3606 0295 0047 4000 15
BIC  GENODED 1BBE

Stichwort KULMASA

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